Die 20. Sonderausstellung im Pantheon Basel ist einem Thema, so alt wie die Menschheit gewidmet. Seit es uns gibt, tragen wir Dinge mit uns herum. Den Nachwuchs, die Beute, Brennholz, Nahrungsmittel, Werkzeug, Baumaterial, Waffen. Zu Beginn konnten die Menschen dafür nur ihre Hände, Arme und Schultern benutzen, erst die Erfindung des Rades erleichterte ihnen die Arbeit des Tragens. Über mehr als fünf Jahrtausende stiessen oder zogen unsere Vorfahren also ihre Sachen auf Handkarren und Fuhrwerken durch die Gegend, mit eigener Kraft oder sie setzten Zugtiere ein, wenn sie solche vermochten. Das muss aus unserer heutigen Sicht ein anstrengendes Leben gewesen sein. Erst mit dem Aufkommen der Eisenbahnen, mit der Erfindung des Automobils und dem damit einhergehenden Bau von Verkehrsnetzen entstand im 19. Jahrhundert die Mobilität der Güter, die zuvor im grossen Stil nur auf den Weltmeeren, von Hafen zu Hafen, möglich gewesen war. Lastkraftwagen und Omnibusse, Transportmittel, gehörten zu den Automobilen der ersten Stunde. Es scheint, Ihre Bedeutung hätte gleich hinter der Sehnsucht der Menschen nach individueller Mobilität an zweiter Stelle gestanden. Heute sind die Lieferwagen das letzte Glied in der Kette der Transportlogistik. Was via Schiff, Bahn und Lastwagen in die grossen Verteilzentren geliefert wird, transportieren die Lieferwagen in die Geschäfte der Innenstädte oder direkt zu den privaten Haushalten. Wie der Verkehr im Allgemeinen, hat auch dieser Kleingüterverkehr enorm zugenommen, auch derjenige der Gewerbetreibenden, die täglich mit ihren fahrenden Kleinlagern und Werkstätten in Lieferwagen unterwegs sind. Hinzu kommen die Kleinbusse, die Schulkinder, Arbeitskräfte und Reisende von A nach B fahren. Und wenn dann hie und da etwas ein- oder ausgeladen wird und dadurch Stillstand auf der Strasse herrscht, Stau, können wir uns entweder darüber ärgern oder darüber philosophieren. Denn, seit es die Menschen gibt, tragen sie Dinge mit sich herum – oder transportieren sie in Lieferwagen …
Ziel der Ausstellung vom Handkarren zum Lieferwagen ist es, die Entwicklung des kleinen Güterverkehrs über die vergangenen 150 Jahre darzustellen. Die Exponate erzählen eine vielfältige und abwechslungsreiche Geschichte. Einzelne ihrer Kapitel animieren zum Schmunzeln, andere zum Staunen und zum Nachdenken.