Ab Montag den 23. Oktober 2023 sind die Rennwagen der Marke Jaguar mit einer Ausstellung vertreten.
Die Ausstellung zeigt den Vorkriegsrennwagen SS100, den C Type, den E Type semi light bis hin zum Formel 1 Rennwagen aus dem Jahr 2000.
Mehr Details folgen während der Sonderausstellung.
Baujahr: 1938
Zylinder: 6
Hubraum: 3’500 cm3
PS: 125
Vmax.: 160
Besitzer: Stephan Musfeld
1922 gründete William Lyons mit seinem Freund William Walmsley das Unternehmen Swallow Sidecar Company. Sie stellten zunächst Seitenwagen her. Ab 1926 auch Karosseriearbeiten und sportlich elegante Karosserien. 1931 konnte das erste Fahrzeug mit einem eigens bei Standard für Swallow hergestellten Chassis vorgestellt werden.
Dies war dann die Geburtsstunde der Marke «SS».
Baujahr: 1952
Zylinder: 6
Hubraum: 3’442 cm3
Leistung: 160 PS
Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h
Besitzer: Stephan Musfeld
Nach dem Zweiten Weltkrieg verzichtete das Unternehmen auf das Markenzeichen «SS» und der Name Jaguar avancierte 1945 zum Markennamen.
Im Jahre 1948 stellte Jaguar auf der Motor Show in London den XK 120 vor.
Baujahr: 1960
Zylinder: 6
Hubraum: 4’500 cm3
Leistung: 300 PS
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
Besitzer: Privatbesitz
Der C-Type hatte den Sechszylindermotor vom XK 120 und leistete über 200 PS. Damit erreichten diese Rennfahrzeug über 230 km/h.
Im 1951 kam der C-Type erstmals auf die Rennstrecke und errang am 24-Stunden-Rennen von Le Mans den Sieg.
Bis ans Produktionsende im Jahre 1954 wurden 53 Exemplare gebaut.
Baujahr: 1955
Zylinder: 6
Hubraum: 3’442 cm3
Leistung: 250 PS
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
Besitzer: René Grossenbacher
Der D-Type hatte wie seine Vorgänger den Sechszylindermotor mit 3‘442 cm3 aber mit 250 PS. Damit erreichten diese zweisitzigen Renn-fahrzeuge fast 300 km/h. Insgesamt wurden von 1955 – 1956 87 Fahrzeuge dieses Typs gefertigt.
Baujahr: 1961
Zylinder: 6iR
Hubraum: 3’800 cm3
Leistung: 330 PS
Besitzer: Ralph Weibel
Dieser Wagen ist die weltweit erste Recreation des Lindner/Nöcker Low-Drag E-Type Lightweight. Als Ende der 70er Jahre Lynx mit dem Wiederaufbau des Originals beauftragt wurde, arbeitete Simon Dunford als Carrosserie-Spengler an diesem Projekt. Der ausserordentliche Wagen gefiel ihm so gut, dass er für sich in seiner Freizeit auch so einen aufbaute. Die einzigartige Ausführung aller Details konnte er am Original restaurieren und für sich an seinem/diesem Wagen nachbauen wie kein zweiter. 1984 hat er den Low-Drag mit der Nummer 4875 WK immatrikuliert. Rund 10 Jahre später verkaufte er den Low-Drag nach USA, was ihm den Schritt in die Selbständigkeit ermöglichte. Für diesen amerikanischen Käufer musste er den Lightweight von Rechts-Lenkung auf Links-Lenkung umbauen, was eine weitere absolute Einzigartigkeit darstellt. Nach ca. 10 Jahren kaufte ein Genfer Jaguar Enthusiast das sensationelle Fahrzeug in den USA und brachte es in die Schweiz. Der Jaguar wurde sehr gut behütet. Dank unserer langjährigen Freundschaft durfte ich im Mai 2015, diesen faszinierenden Low-Drag E-Type Lightweight von ihm übernehmen. Zu meiner Überraschung habe ich dann noch herausgefunden, dass für den Aufbau dieser Recreation ein Outsite Bonnet Latch (OBL) Flat Floor E-Type der aller ersten 500 je gebauten E-Type verwendet wurde. Für solche werden Höchstpreise bezahlt. Ich fahre den Low-Drag regelmässig im In- und Ausland wie; England, Frankreich, Deutschland, Italien etc.
Die windschlüpfige «Low-Drag» Aluminium-Karosserie hatte 1963 der Jaguar-Stylist Malcom Sayer entworfen.
Baujahr: 1974
Zylinder: V 12
Hubraum: 5’334 cm3
Leistung: 460 PS
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Besitzer: Georg Dönni
Der amerikanische Rennstall Group44 fuhr so erfolgreich mit BMC Autos – schwergewichtig Triumph – Rennen, dass der amerikanische British Leyland Importeur Group44 mit dem Bau eines E-Type V12 Rennwagens betraute. Der Erfolg war durchschlagend, schon in der ersten Saison gewann Bob Tullius, Inhaber von Group44, die Sports Car Championship of America, gegen die eigentlich sehr potenten Corvettes. Der ausgestellte Wagen ist eine exakte Replika des einzigen Originalwagens, der in der Werkssammlung von Jaguar Cars Ltd. in Coventry steht. Die ganze Carrosserie – inklusive der ausladenden Radhäuser – ist wie das Reglement damals forderte komplett aus Stahlblech – von Hand geformt – gefertigt. Die einzigen Abstriche zum Original wurden zugunsten der Beleuchtung und der Schalldämmanlage gemacht, dass der Wagen auf öffentlichen Strassen gefahren werden kann. Seit 2011 nimmt er regelmässig national und international an verschiedensten Jaguar-
und Oldtimeranlässen teil.
Baujahr: 1959
Zylinder: 6
Hubraum: 3’400 cm3
Leistung: 190 PS
Besitzer: Georg Dönni
Nachdem Jaguar den ursprünglichen 2.4lt, gegen den bärenstarken 3.4 lt Motor mit 190PS ergänzte war kein Tourenwagen und kaum ein Sportwagen mehr im Stande dieser viertürigen Limousine die Stirn zu bieten. Die revolutionären Scheibenbremsen und die selbsttragenden Carrosserie ermöglichten dem «MkI» auf der Rennstrecke und an Rallies viele grosse Erfolge. Der hier gezeigte Wagen wurde als 2.4lt mit automatischem Getriebe als 64 letztes Auto der
«MkI» Modellreihe ins Welschland ausgeliefert. Balz Bessenich und Georg Dönni entdeckten den Wagen ohne Motor und Getriebe in Neuchâtel und bauten darauf einen epochereinen Rallywagen. Sie bestritten damit viele legendäre Langstreckenrallies wie Monte Carlo Rally, Lands End to John O’Groats (LE JOG) und viele andere
Baujahr: 1976
Zylinder: V 12
Hubraum: 5’334 cm3
Leistung: 600 PS
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Besitzer: René Grossenbacher
Das Management von Leyland wollte aus Werbezwecken an den Tourenwagenmeisterschaften teilnehmen. Gegen die erfolgreichen BMW CSI sahen sie das XJ Coupé mit V12 Motor als ebenbürtiger oder überlegener Gegner. In den knapp eineinhalb Jahren, als diese Wagen im Einsatz waren, bewiesen die vielen Poleposition das grosse Potential des V12 Motors. Leider bekam der Rennstall Broadspeed nicht genügend Zeit den Wagen zur Zuverlässigkeit zu entwickeln, daher kamen die sogenannten Big Cats kaum je ins Ziel. Der ausgestellte Wagen wurde in den frühen 90er Jahre in England entdeckt. Er war eine Werksmaquette, also ein Auto, das zu Werbezwecken das Aussehen eines Rennwagens hatte, technisch aber ein Strassenfahrzeug war. Mit viel Aufwand und Liebe wurde der Wagen über die Jahre verfeinert und in der Schweiz vorgeführt. Seither hat er an verschiedensten nationalen und internationalen Jaguar und Oldtimeranlässen teilgenommen.
Baujahr: 1982
Zylinder: V 12
Hubraum: 5’334 cm3
Leistung: 480
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Besitzer: René Grossenbacher
1981 wurde der Rennstall TWR (Tom Walkinshaw Racing) von Jaguar beauftragt einen Gruppe A bereitzustellen. Aufbauend auf Erfahrung der Group44 und Broadspeed bereitete TWR den XJ-S für die Tourenwagenmeisterschaft vor. TWR war sich aber sehr bewusst, dass nur ein zuverlässiger Wagen ein Siegerwagen sein kann. Daher gab man dem Motor nur rund 480PS anstatt der 600PS des Broadspeed Coupés und so wurde ein extrem erfolgreiches Auto gebaut und eingesetzt. Der ausgestellte Wagen ist farblich dem TWR Wagen nachempfunden, weicht aber verschiedentlich vom Original ab.
Baujahr: 1985
Zylinder: V 12
Hubraum: 6’000 cm3
Leistung: 600 PS
Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h
Besitzer: Georg Dönni
Nach dem grossen Erfolg der Group44 mit dem V12 E-Type, drei Serien XJ-S, betraute Jaguar Bob Tullius mit dem Bau eines möglichen Gruppe C Rennwagen mit dem Ziel Le Mans zu gewinnen. Der Jaguar war zwar nicht der stärkste Wagen im Feld mit seinem mächtigen 6.0lt V12 Motor. Seine ausgefeilte Aerodynamik hingegen gab dem Wagen soviel Anpressdruck, dass die übermächtigen Porsche in den Kurven keine Chance hatten und der XJR5 1985 immerhin den 13. Gesamtrang errang und den ersten bei den amerikanischen Wagen. Dieser Wagen hier ist der letztgebaute und hat nie an Rennen teilgenommen, ist daher quasi ein Neuwagen mit seinen neuen Besitzern durfte er aber schon an verschiedenen Anlässen teilnehmen, wie z.B. der Bergprüfung Ollons-Villars.
Baujahr: 2000
Zylinder: V 10
Hubraum: 2’998 cm3
Leistung: 805 PS
Höchstgeschwindigkeit: 350 km7h
Besitzer: Georg Dönni
Ford als Besitzer von Jaguar Cars in den 90ern entschied damals am Formel 1 Zirkus teilzunehmen. Sie übernahmen den jungen Rennstall Steward Racing und nannten ihn ab 2000 Jaguar Racing. Der hier ausgestellte Wagen trägt die Chassisnummer 2 und war der T-Car des Teams. Er nahm nie an einem Rennen teil, fuhr aber durch New York und diente als Testwagen für Aerodynamikversuche und andere Verbesserungen. Jaguar Racing war leider
nicht erfolgreich, erst als Ford 2005 den Rennstall an Red Bull für £1.– verkaufte, begann eine sagenhafte Erfolgsgeschichte die bis heute anhält.
Der Rennstall scheint also gut gewesen zu sein, aber die stete Einflussnahme der «Mutter» war nicht zuträglich zum Erfolg.