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«Es hat etwas Museales, ist aber trotzdem kein Museum»

Medienmitteilung

Das Pantheon Basel in Muttenz ist nicht nur Ausstellungsraum, sondern zugleich auch eine Wintergarage für die Exponate. Quelle: zvg

Zeitungsartikel
von Tobias Gfeller — bz Basellandschaftliche Zeitung • 30.10.2014
Exponate der Muttenzer Oldtimer-Ausstellung sind oft auf der Strasse unterwegs, wenn im Frühling die schönen Wochenendtage beginnen. Aber bis dahin dient das Museum als Wintergarage.

Wenn an den ersten schönen Wochenendtagen im Frühling die Lederkluften und die Rennbrille aus längst vergangenen Tagen montiert werden, fängt das Pantheon Basel nach einem viel zu langen Winter wieder an zu leben. Das wird in einem knappen halben Jahr bereits zum siebten Mal der Fall sein. Es war im August 2008, als das Pantheon gleich mit einer Sonderausstellung über die legendären Italiener der Marke Alfa Romeo mit einem über die Region hinaus zu hörenden Startschuss eröffnete. Gründer Stephan Musfeld hatte die Zeichen der Zeit erkannt und schuf mit dem Pantheon einen Ort der Autogeschichte und der Gemütlichkeit, der so konträr zum rasanten Betrieb auf der danebenliegenden Eisenbahnstrecke, der Autobahn A 2 und der viel befahrenen Hofackerstrasse steht.

Die ganze Familie schraubt

«Mit meiner Familie, die immer mehr meine Leidenschaft für alte Autos teilte, restaurierte ich in meiner Garage im Gellertquartier Oldtimer», erinnert sich Musfeld. Es entstand an den Wochenenden eine richtige Szene. «Die Nachfrage von Fahrzeugbesitzern stieg stetig, wodurch der Platz immer knapper wurde.» Musfeld stiess auf die Ausschreibung der Züblinhalle an der Ecke Hofackerstrasse/Birsfelderstrasse in Muttenz. Die Halle, die aufgrund des hängenden Betondachs eine Meisterleistung der Ingenieurskunst ist, begeisterte ihn; und die Idee des Pantheons nahm in seinem Kopf langsam Form an.

Das Pantheon ist in dieser Form einzigartig in der Schweiz. «Es hat etwas Museales, ist aber trotzdem kein Museum, wie man es im herkömmlichen Sinne im Kopf hat», beschreibt Stephan Musfeld, der sich in der Region vor allem einen Namen als Direktor und Verwaltungsratspräsident der Musfeld AG macht. «Ein Museum ist zumeist etwas Statisches. Die meisten Autos im Pantheon funktionieren und werden von ihren Besitzern regelmässig bewegt.» Diese Oldtimer-Besitzer zahlen für die Standplätze im Pantheon Miete. Das Pantheon hat dadurch eine sich laufend veränderte Dauerausstellung. «An schönen Wochenendtagen kann es schon mal vorkommen, dass viele der 120 Exponate auf den Strassen statt im Pantheon sind», so Musfeld. Einen Trost gibt es in diesem Fall dann: Viele Besitzer haben angefangen, eine Modellvariante ihres Oldtimers als Platzhalter auf den leeren Parkplatz zu stellen, wenn sie unterwegs sind.

Immer neue Ideen, auch im TV

Das Pantheon umfasst aber weit mehr als die parkierten und ausgestellten Oldtimer. Halbjährlich findet eine Sonderausstellung statt. Gerade eben endete jene der französischen Marke Citroën. Seit 19. Oktober und noch bis im April 2015 läuft die Sonderausstellung der Fondation Hervé. Daneben bieten 16 Werkstätten Platz, um Oldtimer zu restaurieren. In einer weiteren Halle dahinter befindet sich ein Boxengebäude, das für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Dazu gibt es einen Laden für Oldtimer-Klamotten, der gerade renoviert wird. Die Ideen gehen dem umtriebigen Oldtimer-Fan Musfeld, der diesen Sommer mit einem seiner Fahrzeuge einen Gastauftritt in der Sendung «Anno 1914» des Schweizer Fernsehens hatte, nicht aus. «Gerade eben haben wir eine Garage aus den 30er-Jahren mit den dazu passenden Materialien und dem Interieur zusammengestellt, damit man sich auch bei den Arbeiten am Fahrzeug richtig in die Vergangenheit versetzen kann.»

Das Pantheon soll finanziell selbsttragend sein. Dazu trägt auch die Eventhalle bei, die man mieten kann. Auch das Restaurant geniesst in Muttenz grosse Beliebtheit. Die Reichweite des Pantheons sei ganz unterschiedlich, betont Musfeld. «Die ausgestellten Oldtimer stammen allesamt aus der Region, jene für Sonderausstellungen aus der Schweiz und dem Ausland.» So verhalte es sich auch bei den Besuchern, die für Fahrzeuge ihrer Lieblingsmarken selbst weite Anreisen auf sich nehmen.

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