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Das Pantheon zeigt die «Haute Couturier» der Automobilbranche

Medienmitteilung
Zeitungsartikel
von Bojan Stula — bz Basellandschaftliche Zeitung • 19.11.2016
Das Pantheon in Muttenz zeigt in einer weltweit erstmaligen Ausstellung die Karosserie-Entwürfe des Mailänder Designbüros Zagato. Noch bis April sind dort 27 Prachtexemplare zu bestaunen.

Selbst autophilen Zeitgenossen dürfte beim Stichwort Zagato nicht umgehend das Bild eines bestimmten Autos in den Sinn kommen. Wenn man sich aber die Automodelle ansieht, die Zagato mitentworfen hat, geht ein Licht auf: Seit bald 100 Jahren entwickelt das Mailänder Designbüro aerodynamische Aluminiumkarosserien für Automarken wie Aston Martin, Bentley, BMW, Bristol, Ferrari, Fiat, Jaguar, Lancia, Nissan, Toyota oder Volvo.

Ebenso wenig ist die einstige räumliche Nähe zu Alfa Romeo ein Zufall. Der Erfolg der heute noch im Stadtteil Terrazzano di Rho beheimateten Zagato-Büros und der im benachbarten Arese/Portello-Bezirk entstandenen Alfa-Werke ging Hand in Hand. Mit dem Alfa Romeo 6C 1750 Zagato sorgte das Duo 1929 für Furore auf den europäischen Rennstrecken. Den Alfa Romeo SC 2300 Zagato bezeichnet Ausstellungs-Patron Stephan Musfeld sogar als «Legende» der Automobilgeschichte.

Die ebenso schnittigen wie eigenwilligen Entwürfe wurden oft als Kleinserien, Sondermodelle oder Einzelstücke umgesetzt und sind heute bei Autosammlern begehrt. Ende der 1960er-Jahre betrug Zagatos Jahresproduktion noch 3000 Fahrzeuge, nach dem Ölschock von 1973 ging man vorzugsweise zu den «serie limitata» über. Mit einer gewissen Berechtigung wird daher das 1919 vom Metallarbeiter und Karossier Ugo Zagato gegründete Unternehmen als «Haute Couturier» der Automobilbranche bezeichnet.

Starkes Interesse an Zagato

27 solcher Prachtexemplare stehen noch bis zum 17. April 2017 im Muttenzer Automobilmuseum Pantheon als Teil der Sonderausstellung «Zagato-Swiss». Was Musfeld besonders stolz macht: Nicht nur ist es die erste umfassende Zagato- Ausstellung weltweit, sondern sie entstand in enger Zusammenarbeit mit Andrea und Marella Rivolta Zagato, die in dritter Generation das Werk von Grossvater Ugo weiterführen. So hat Zagato den Eingangsbereich zur Ausstellung selbst gestaltet. Musfeld spürt starkes Interesse an seiner 19. Sonderausstellung seit 2008. Soeben hat ein Schweizer Sammler einen Lancia-Zagato-Prototypen vorbeigebracht, der leihweise in diese bemerkenswerte Ausstellung integriert wird.

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