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Das Klausenrennen im Pantheon

Sonderausstellung
Sonderausstellung
14. April 2013 bis 20. Oktober 2013

Klausenrennen – der „Grosse Bergpreis der Schweiz“, 1922 – 1934

Zehnmal ist das Internationale Klausenrennen auf der seinerzeit bekanntesten und schwierigsten Bergstrecke Europas zwischen 1922 und 1934 ausgetragen worden. Dort trafen sich die besten Rennfahrerinnen und Rennfahrer der Welt.

Nach sechsjähriger Bauzeit wurde im Jahr 1899 die 46.6 km lange Klausenpassstrasse von Altdorf UR nach Linthal GL für Fussgänger und Kutschen freigegeben. Die unbefestigte Schotterstrasse wurde militärtauglich ausgebaut: 4.8 m breit, Kurven mit grosszügigen Radien, die maximale Steigung betrug weniger als 9 Prozent.

Gut zwanzig Jahre später, der Erste Weltkrieg war vorüber, die Goldenen Zwanziger hatten begonnen, faszinierte die Menschen dieser Zeit nichts mehr als die Erfüllung des Wunsches nach individueller Freiheit und Mobilität. Der Genfer Autosalon öffnete nach dem Unterbruch von 1908 bis 1922 seine Tore wieder, die Produkte der damals auch in der Schweiz florierenden Automobilindustrie waren gefragt. In England, Frankreich und Italien verfolgten Zehntausende die populären Autorennen auf verschiedenen Rennstrecken. Es herrschte Aufbruchstimmung: Die Zeit war reif für ein Rennen auch in der Schweiz.

1922 war es soweit. Die Sektion Zürich des Automobil-Clubs der Schweiz organisierte in Zusammenarbeit mit Autofreunden in den Kantonen Glarus und Uri das als „Bergprüfungsfahrt für Automobile“ deklarierte, erste Klausenrennen vom 27. August 1922. Das erste 24-Stunden-Rennen von Le Mans startete ein Jahr später, 1923, die Mille Miglia 1927 – das Klausenrennen war seiner Zeit voraus. Und dies mit durchschlagendem Erfolg, denn in den folgenden Jahren avancierte die Rennstrecke zu einer der ersten in ganz Europa. Sie führte über 21.5 km und eine Höhendifferenz von 1237 m durch 136 Kurven, davon 57 Kehren, von Linthal auf die Klausenpasshöhe. Den sagenhaften historischen Streckenrekord stellte 1934 der legendäre Deutsche Rudolf Caracciola in einem Mercedes W25 auf, er benötigte 15:22:20 Minuten, fuhr – notabene auf der unbefestigten Schotterbergstrasse – im Durchschnitt 83.9 Stundenkilometer. Den Berg hinauf! Den Rekord für Motorräder fuhr Tom Bullus auf NSU im Jahr 1930, er benötigte 16:41:00 Minuten. Zeitgenössische Berichte schreiben von Spitzengeschwindigkeiten von über 200 km/h, von fauchenden und brüllenden Motoren, von feuerspeienden Grand-Prix-Rennwagen, von gefährlichen und halsbrecherischen Manövern, von einer wilden Angelegenheit – den tödlichen Unfall eines luxemburgischen Rennfahrers würdigte das Rennkommitee als „Heldentod“.

Das 10. und letzte Internationale Klausenrennen fand am 5. August 1934 statt. Löcher und Absenkungen im Schotterbelag überstiegen das Schluckvermögen der Fahrwerke der damaligen Rennwagen. Die Legende Klausenrennen begann sich zu entwickeln …

Bildquelle: http://www.klausenrennen.com/de/pressebilder

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